Feierliche Eröffnung der Iseltrail-Hängebrücke in Welzelach, Virgen
Am Samstag, den 29. Juni 2024, lud der Tourismusverband Osttirol zur feierlichen Eröffnung der Iseltrail-Hängebrücke in Virgen, Ortsteil Welzelach. Die Brücke ist die bauliche Hauptattraktion des Iseltrails. Franz Theurl nutzte den Festakt, um sich bei den beteiligten Firmen, Grundeigentümern, Partnern und Wegbereitern des gesamten Iseltrails und auch der Hängebrücke zu bedanken.
Landmark und Insta-Spot eröffnet
Seit 2020 ist der Iseltrail ein Erfolgsprojekt des naturnahen Tourismus, einem der Kernwerte im Strategiepapier des Tourismusverbandes Osttirol. Der über 70 km lange Weitwanderweg belebt die Region entlang des Gletscherflusses, ist zum Sinnbild für nachhaltige Tourismusattraktionen geworden und wurde mit dem Tirol Touristiker Award ausgezeichnet. Die wenigen Gestaltungselemente zwischen Lienz und dem Umbalkees - spektakuläre Aussichtsplattformen, Überbrückungen unwegsamen Geländes, Rastplätze und Trinkwasserbrunnen - wurden stets mit möglichst geringen Eingriffen in die Natur realisiert. Die Hängebrücke in Welzelach ist der größte und bautechnisch anspruchsvollste Eingriff und zweifellos das Wahrzeichen des Iseltrails. Die spektakuläre Hängebrücke mit einer Spannweite von 86m verbindet die Gemeindegebiete von Prägraten und Virgen und ermöglicht zwei weitere Rundwanderwege. Am tiefsten Punkt stehen Wanderer atemberaubende 84m über der Iselschlucht. Die Brücke wird mit Sicherheit zu DEM Foto- und Insta-Spot in Osttirols Bergwelt, unterstützt durch einen Fotopoint am Eingang der Brücke "virgenseitig". Auf der Hängebrücke können die Besucher ihren Mut nicht nur mit dem Smartphone verewigen, sondern sich auch direkt ein Erinnerungsfoto auf Fotopapier ausdrucken oder per Downloadlink zusenden lassen.
Großer Aufmarsch für den Iseltrail in Welzelach

Feierlicher Festakt an der Iseltrail-Hängebrücke in Welzelach.
Der Festakt fand direkt an der spektakulären Hängebrücke statt. Umrahmt von den Klängen der Musikkapelle Virgen eröffnete Bürgermeister Ing. Dietmar Ruggenthaler den offiziellen Teil. Er begrüßte die Ehrengäste Landesrat René Zumtobel (Nationalpark und Naturschutz) und Landesrat Mario Gerber (Wirtschaft und Tourismus), Bundesrat und Bürgermeister von Oberlienz Markus Stotter, alle Projektanten, zahlreiche Grundeigentümer entlang des Iseltrails, die den Weitwanderweg und das Bauwerk Hängebrücke ermöglicht haben, sowie langjährige Wegbereiter und Begleiter des Projektes wie Prof. Dr. Wolfgang Retter, DI Walter Hopfgartner und Wanderpapst Walter Mair. Begrüßt wurden auch Bürgermeister Gottfried Islitzer von der Nachbargemeinde Prägraten, Raimund Steiner (Matrei), Erika Rogl (Kals) und Stefan Clara (Amlach), die sich neben zahlreichen Tourismustreibenden und Interessierten einfanden.
Ein Vorzeigeprojekt großteils heimischer Wirtschaftsbetriebe
Franz Theurl nutzte den Festakt, um sich endlich offiziell bei allen am Projekt Iseltrail Beteiligten zu bedanken. Zu Beginn bedankte er sich beim Land Tirol für die Bereitstellung der Natura 2000-Förderung in Höhe von € 250.000,00, die Hälfte der Projektkosten für die Hängebrücke. "Da bekanntlich auf alten Dank eine neue Bitte folgt, möchte ich unsere beiden zuständigen Landesräte bitten, uns auch beim Projekt Venedigerhaus kräftig unter die Arme zu greifen! Mit dieser Einrichtung im Gebiet des Nationalparks Hohe Tauern wollen wir - ähnlich den Naturparkhäusern in Nordtirol, Salzburg und Kärnten - das Potenzial unseres Nationalparks touristisch weiter ausschöpfen und aufwerten" holte Theurl die Landesräte ins Boot für das anstehende Projekt. Theurls Dank galt auch allen Projektbeteiligten, die er persönlich namentlich nannte:
⎯ Hansjörg Preßlaber von der PGH Geobau GmbH - Bauleitung
⎯ DI Klaus Michor von REVITAL Projektplanung
⎯ DI Peter Mair von IC-Flußbau Planung
⎯ Ing. Alexander Leitner von Leikon Metall- und Technik GmbH - Stahlbau
⎯ DI Arnold Bodner Statik
⎯ Peter Klaunzer Seilmet GmbH Seilbahn zur schonenden Errichtung der Brücke
⎯ G W U Geologie
⎯ Skava Geotechnik
⎯ Alturos Destinations - Fotopoin
Ehrung für Wegbereiter, Freunde und Macher des Iseltrails
Der TVB-Obmann freute sich über die hohe Dichte an heimischen Betrieben und das große Entgegenkommen der Grundeigentümer im Virgental. Lob gab es auch für Bürgermeister DI Dietmar Ruggenthaler, der nicht nur als durchsetzungsstarker Politiker, sondern auch mit technischem Know-how zum Bau der Hängebrücke beigetragen hat. Zum Abschluss seiner Rede dankte Theurl drei Mitgestaltern des Iseltrails und überreichte ihnen aus den Händen von Landesrat Zumtobel und Landesrat Gerber jeweils einen Isel-Award, der in der HTL Lienz aus heimischen Materialien gefertigt wurde.
Theurls Idee vom Iseltrail war getragen von vielen Begegnungen mit Prof. Dr. Wolfgang Retter, dessen Lebenswerk die unverbaute Erhaltung dieses einzigartigen Gletscherflusses ist. Theurl würdigte Retter mit den Worten: Mit deinem Widerstand gegen die Verbauung der Isel hast du eine Wertschöpfungskette eröffnet, die den wirtschaftlichen Ertrag eines Kleinkraftwerkes bei weitem übersteigt. Das ist eine Leistung, die wir erst heute richtig verstehen und schätzen. Danke für alles, was du für die Natur in Osttirol und vor allem für die Isel getan hast." Auch DI Walter Hopfgartner erhielt aus den Händen von Mario Gerber einen Isel-Award. Theurl: Den Iseltrail in seiner jetzigen Form gäbe es nicht, wenn ich nicht von Anfang an einen Freund, Begleiter und leidenschaftlichen Gestalter an meiner Seite gehabt hätte. Walter Hopfgartner hat mit viel Idealismus, dem nötigen Fachwissen und großer Begeisterung für die Osttiroler Naturlandschaft wesentlich zum Gelingen dieses Projektes beigetragen. Auch bei der Hängebrücke war seine Mitarbeit unverzichtbar." Der dritte Isel-Award ging an Wanderpapst Walter Maier, dem Theurl ebenfalls höchste Anerkennung aussprach: ,,Ein Mann, der über 40 Jahre den Wandertourismus im Bezirk geprägt hat, hat am Iseltrail jeden Stein umgedreht und ein über 100 Seiten starkes Buch geschrieben und illustriert, das den Iseltrail zu einem
besonderen Erlebnis macht."

Credit: totschnigflo

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Landesräte begeistert von Osttirols ursprünglicher Natur
Landesrat René Zumtobel lobte die Umsetzung und outete sich als Fan von Wasserfällen und Hängebrücken. Er war einer der ersten, der gleich nach seiner Ankunft die Hängebrücke überquerte. "Um über bestimmte Dinge im Leben nachzudenken, gibt es für mich nichts Besseres, als in die Natur zu gehen. Wie viele Menschen heute hier sind zeigt, wie wichtig Ihnen dieses Projekt ist. Ich wünsche Ihnen viele gute Gedanken auf diesem 70 km langen Weitwanderweg, auch viele gute Gedanken zum Thema Naturschutz".
Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Mario Gerber gratulierte den Projektverantwortlichen zur Zusammenarbeit mit den hervorragenden heimischen Betrieben. "Als Wirtschaftslandesrat bin ich stolz auf das, was unsere Betriebe leisten. Es sind meist Familienbetriebe, die mit Herzblut an solchen Projekten arbeiten. Als Tourismuslandesrat freut es mich zu sehen, wie hier Tourismus im Einklang mit der Natur funktioniert. Tourismus ist ein alternativloser Wirtschaftszweig in den Tälern."
Beim anschließenden Frühschoppen mit der Musikkapelle Virgen beim Moserhof gab es kühles Bier & Schlipfkrapfen. Für die Landesräte gab es außerdem weitere Ausführungen von Theurl zur touristischen Bedeutung des Projektes Venedigerhaus für Prägraten, für den naturnahen Tourismus in Osttirol und für den Nationalpark Hohe Tauern. Nach eigenen Worten fuhr Theurl zufrieden und wohlmeinend heim nach Lienz.
Technische Daten und Fakten zur Hängebrücke von Bauleiter Hansjörg Preßlaber | PGH Geobau GmbH:
⎯ 86m Spannweite direkt über der Schlucht
⎯ 84m Fallhöhe an der tiefsten Stelle
⎯ 12m Höhenunterschied wird überwunden
⎯ Bis 30 Personen max. dynamische Last (Fußgängerverkehr)
⎯ 51t statische Nutzlast
⎯ 12,2t Gewicht hat die Stahlkonstruktion der Brücke
⎯ 1,2m Brückenbreite
⎯ 30,9mm Durchmesser Stahlseile
⎯ 149 Stufen
⎯ 5.000 Schraubverbindungen
Alle Fotos: totschnigflo
