Barrierefreie Webseiten 2025: Die wichtigsten Anforderungen und Vorteile im Überblick
Ab dem 28. Juni 2025 tritt die EU-Richtlinie zur digitalen Barrierefreiheit in Österreich in Kraft. Sie verpflichtet Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitenden und einem Umsatz von über zwei Millionen Euro dazu, ihre digitalen Produkte und Dienstleistungen auf ihrer Webseite barrierefrei zugänglich zu machen. Wer die Anforderungen nicht erfüllt, muss mit Verwarnungen und im schlimmsten Fall mit Geldstrafen von bis zu 80.000 Euro rechnen. Das Bundesamt für Soziales und Behindertenwesen überwacht sowohl online als auch offline die Einhaltung des Barrierefreiheitsgesetzes.
Wem nützen barrierefreie Webseiten?
In Österreich leben rund 1,7 Millionen Menschen mit temporären oder dauerhaften Einschränkungen. Dazu zählen nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch jene, mit geringeren Sprachkenntnissen, Sehbehinderungen, Legasthenie oder Konzentrationsschwächen. All diese Menschen unterstützt die Barrierefreiheit im Netz. Aber auch Suchmaschinen und Screenreader profitieren von barrierefreien Webseiten. Wir haben für Sie recherchiert, warum digitale Barrierefreiheit immer wichtiger wird und welche Vorteile sie bietet.
Barrierefreie Webseiten bieten Zugang für alle
Eine barrierefreie Webseite ermöglicht allen Menschen uneingeschränkten Zugang zu Informationen, unabhängig von individuellen Einschränkungen. Eine hindernisfreie Navigation und eine klare Struktur sind essenziell, damit Inhalte für alle zugänglich bleiben. Dazu gehören nutzerfreundliche Menüs und Alternativ-Texte für Bilder und Videos. Zudem trägt die Verwendung einer einfachen Sprache dazu bei, dass Inhalte verständlich und zugänglich bleiben.

Vorteile für Nutzer von barrierefreien Webseiten
Das Barrierefreiheitsgesetz hat allerdings nicht nur Vorteile für Menschen mit Behinderungen. Eine klare Struktur, hohe Kontraste und die Unterstützung von Screenreadern erleichtern allgemein den Zugang zu digitalen Informationen. Auch Menschen ohne Einschränkungen profitieren von einer besseren Navigation und einer allgemein optimierten Nutzererfahrung.
Warum Unternehmen auf Barrierefreiheit im Internet setzen sollten
Barrierefreie Webseiten verbessern nicht nur die Nutzerfreundlichkeit, sondern bringen auch wirtschaftliche Vorteile. So profitieren Unternehmen beispielsweise von einer besseren Sichtbarkeit in Suchmaschinen, da barrierefreie Inhalte das SEO-Ranking verbessern. Das führt zu einer höheren Sichtbarkeit und mehr organischem Traffic. Eine gut strukturierte und zugängliche Webseite sorgt für eine längere Verweildauer und reduziert die Absprungrate. Dadurch steigt die potenzielle Kundenzahl erheblich. Darüber hinaus kann Barrierefreiheit ab Juni 2025 für Unternehmen auch rechtliche und finanzielle Risiken minimieren. Statt ein Nice-to-have zu sein, bietet Barrierefreiheit also eine wertvolle Chance, neue Zielgruppen zu erreichen und gleichzeitig die User Experience für alle zu optimieren.

Was macht eine Website barrierefrei?
Damit eine Webseite als barrierefrei gilt, spielen sowohl technische als auch gestalterische Faktoren eine zentrale Rolle. Schnelle Ladezeiten und responsives Design sorgen dafür, dass Inhalte auf allen Geräten optimal dargestellt werden. Funktionen wie Skip-Links erleichtern die Navigation. Automatische Fehlererkennung unterstützt Nutzer, während barrierefreie Formulare für eine reibungslose Interaktion sorgen.
Auch die Gestaltung der Webseite spielt eine zentrale Rolle. Eine einheitliche Navigation und Überschriften erleichtern dabei die Orientierung und verbessern die Lesbarkeit. Zudem sollten Bilder mit Alternativtexten versehen werden, damit sie von Screenreadern interpretiert werden können. Untertitel bei Videos sind essenziell, um Inhalte barrierefrei zugänglich zu machen.
Digitale Barrierefreiheit ist gesetzlich vorgeschrieben
Digitale Barrierefreiheit ist ab Juni 2025 nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine strategische Chance für Unternehmen. Die Umsetzung barrierefreier Standards erfordert zwar eine sorgfältige Planung, ist aber ein entscheidender Schritt, um die digitale Präsenz zukunftssicher zu gestalten. Mit der richtigen Herangehensweise lässt sich eine inklusive und benutzerfreundliche Webseite schaffen, die allen Besuchern einen echten Mehrwert bietet.

Damit Sie einen Überblick über die wichtigsten Punkte einer barrierefreien Webseiten erhalten, haben wir für Sie eine Checkliste erstellt:
Checkliste: Step-by-step zur Barrierefreiheit
- Die Schriftgröße sollte groß genug sein, damit sie leicht lesbar ist (mindestens 16px) und sich bei Bedarf vergrößern lässt.
- Der Text sollte sich deutlich vom Hintergrund abheben, damit er gut erkennbar ist (hoher Kontrast, mindestens 4,5:1 bei normalem Text).
- Bilder brauchen eine kurze Beschreibung (Alternativtext), damit sie auch Menschen mit Sehbehinderung gut verstehen können.em
- Videos sollten Untertitel oder eine Audiobeschreibung haben, damit alle Inhalte verständlich sind.
- Audioinhalte sollten eine schriftliche Abschrift enthalten, damit sie auch gelesen werden können.
- Farben sollten nicht die einzige Möglichkeit sein, um Informationen zu vermitteln. Nutzen Sie zusätzlich Alternativen wie Symbole oder Texte.
- Schaltflächen und Links sollten groß genug sein (mindestens 44x44 Pixel).
- Nutzer sollten immer erkennen können, welches Element gerade aktiv ist, zum Beispiel durch eine farbliche Markierung.
- Die Seite sollte mit Screenreadern kompatibel sein, damit sie auch von blinden oder sehbehinderten Menschen genutzt werden kann.
- Es dürfen keine blinkenden Inhalte vorhanden sein, die Anfälle auslösen könnten.
- Die Sprache sollte einfach und verständlich sein. Fachbegriffe sollten erklärt werden.
- Die Inhalte sollten mit klaren Überschriften, Absätzen und Listen gut strukturiert sein.
- Fehlermeldungen sollten genau erklären, was falsch ist und wie man es korrigieren kann.
- Die Webseite sollte sich automatisch an verschiedene Bildschirmgrößen anpassen (responsives Design), damit sie auf Handys und Computern gleichermaßen funktioniert.
Majda
