Podcasts boomen. Schätzungen zufolge gibt es weltweit 2,5 Millionen verschiedene Podcasts bei einer Hörerprognose von zwei Milliarden Menschen für 2023. Streng definiert handelt es sich bei Podcasts um eine Serie von abonnierbaren Audiodateien im Internet, die jederzeit abrufbar sind. Eine Episode kann dabei vollkommen individuell gestaltet werden, sowohl Inhalt als auch Dauer sind variabel und frei wählbar. Auch die Veröffentlichungsfrequenz – wie oft eine neue Folge erscheint – liegt im Ermessen des Gestalters. Ein fixer Upload-Plan wird aber sehr empfohlen, um den Podcast nachhaltig erfolgreich zu machen und im großen Markt zu etablieren.
Warum Podcast?
Einen Podcast kann man aus verschiedenen Gründen betreiben: Aus Jux und Tollerei, weil einem etwas auf der Seele brennt oder aber als effektives Marketingtool, um noch näher und erlebbarer für seine Kunden zu werden. Mit einer geschickten Strategie können zudem Nischen geschaffen bzw. ausgebaut werden. Der Faktor Infotainment wird hier großgeschrieben, ein Podcast darf und soll sowohl unterhalten als auch informativ sein. Hintergründe, Geheimtipps, Blicke hinter die Kulissen – all das ist interessant und wird von den Hörer:innen geschätzt.
Wer macht Podcasts?
Prinzipiell jeder der möchte, egal ob Privatperson, kleine Freunderunde oder Unternehmen verschiedenster Größenordnungen.
Wie wird ein Podcast erfolgreich?
Auch im Podcasting gilt es, ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen. Die eigene Sendung soll von den zahlreichen anderen Formaten unterscheidbar sein. Außerdem ist Kontinuität das höchste Gut, nur wer regelmäßig hochlädt, bleibt auch in Erinnerung und darf sich über neue und wiederkehrende Hörer:innen erfreuen. Zudem bieten Podcasts auch Raum für Produktplatzierungen und Sponsoring. Eine gewisse Portion Humor darf auch Raum und Platz finden. Damit der eigene Podcast im Angebot der 2,5 Mio. Podcasts nicht untergeht, ist auch die Vermarktung des Podcasts relevant – dazu später.
Was benötigt man zum Start eines Podcast?
Ein ordentliches Konzept. Zwar kann man in Podcasts auch frei Schnauze und themenlos drauf los reden, jedoch sollte zumindest ein kleiner roter Faden erkennbar sein. Je engmaschiger und klarer die Botschaft ausfällt, je eindeutiger das Themengebiet definiert ist, desto besser. Hörer:innen sollen wissen, was sie grob inhaltlich erwartet.
Ein passender Name und Außenauftritt – eine Marke – sind essentiell, um schnell, aber auch nachhaltig in Erinnerung zu bleiben. Ob Wortspiel oder cleaner Slogan – man sollte, wie überall, Schnellschüsse vermeiden.
Und zu guter Letzt benötigt man auch Zeit und Leidenschaft, sowohl für die Vor- als auch Nachbearbeitung. Allerdings können diese Arbeitsschritte auch ausgelagert werden, z. B. an uns.
Die Frage nach der Technik drängt sich auf. Die Sache ist schnell erklärt: Man benötigt in erster Linie ein Aufnahme-Gerät sowie eine Aufnahme-Software. Mittlerweile gibt es zahlreiche Möglichkeiten, einen Podcast schnell und unkompliziert aufzunehmen. Trotzdem macht es einen Unterschied, ob man nur mit dem Smartphone-Mikrofon aufnimmt, oder beispielsweise ein Großmembran-Mikro verwendet. An der Audio-Qualität sollte nicht gespart werden, auch sie ist entscheidender Erfolgsfaktor. Mikrofon, Interface/Mischpult und Software (Schnittprogramm) bilden das Dreiergespann der benötigten Hardware.
Worauf gilt es bei der Podcast Aufnahme zu achten?
Steht ein passendes Konzept fest und die benötigte Hardware zur Verfügung, kann die erste Episoden-Aufnahme in Angriff genommen werden. Wichtig dabei: Nicht jeder Ort und Raum klingt gleich und eignet sich für eine angenehme und hochwertige Aufnahme. Man braucht kein Profi-Tonstudio, um hohe Qualität erzielen zu können, auf einige kleine Dinge sollte man dennoch achten: Räume mit vielen glatten Oberflächen (wie etwa stark geflieste Zimmer) erzeugen viel Echo, was als nicht optimal angesehen werden darf. Je trockener der Raum – also je voller die Örtlichkeit ist – desto besser. Teppiche, Bücherregale, sogar Bilder an den Wänden schlucken viel Sound und eliminieren Echos mit hoher Wahrscheinlichkeit. Außerdem gilt es Einflüsse von außen so gut es geht zu vermeiden: Fenster während der Aufnahme daher unbedingt schließen und Handy in den Flugmodus schicken. Dann geht’s auch schon los und einer erfolgreichen Aufnahme steht nichts mehr im Weg.
Wie geht es nach der Aufnahme weiter?
Es wird geschnitten. Und da muss man sich nicht fürchten. Die meisten Schnittprogramme/Software sind äußerst userfreundlich, können relativ rasch erfolgreich bedient werden und sind zudem kostenlos. Ein Workflow – also die Reihenfolge der Arbeitsabläufe – wird sich schnell einspielen, für den Beginn eignet es sich zunächst auf den Inhalt zu achten (werden verschiedene Dinge wiederholt, schweift man zu sehr ab) und in weiterer Folge auf den Sprachfluss (Füllwörter wie „äh“) oder Störgeräusche (Husten, Einflüsse von außen). Ist die Episode fertig geschnitten, kann man schon als mp3 exportieren und steht damit kurz vor dem finalen Schritt.
Was passiert mit dem fertig produzierten Podcast?
Unumgänglich weil das Wichtigste für die Veröffentlichung eines Podcasts ist der sogenannte RSS-Feed (Really Simple Syndication). Der RSS-Feed kann als eine Art Abonnement für Inhalte von Websites angesehen werden, die regelmäßig aktualisiert werden. Podcasts fallen in diese Kategorie, da sie schließlich mit jeder Episode wachsen und neue Inhalte anbieten.
Um zu einem RSS-Feed zu kommen, muss man zunächst einen passenden Host finden, also einen Anbieter, der bei der Veröffentlichung und Verbreitung des Podcast auf die verschiedenen Kanäle (wie Apple Music, Spotify, Deezer usw.) hilft - gegen einen kleinen monatlichen Beitrag. Podcast-Hoster gibt es wie Sand am Meer, hier lohnt sich ein genauerer Blick auf die Benutzerfreundlichkeit, um den passenden zu finden. Hat man den gewünschten Hoster gefunden und den RSS-Feed erstellt, kann man den Feed auf den Streaming-Plattformen eintragen und nach wenigen Minuten die eigene Show online genießen.
Um den Podcast bereit zu stellen und zu vermarkten, braucht es noch einiges rund um die Audio Aufnahme. Sozusagen die Verpackung des Produktes Podcast. Dazu zählen Promo-Texte für die Streaming-Plattformen die Webseite und die PR. Teaser – also kurze Audio Dateien um den Podcast auditiv zu vermarkten, ein ansprechendes Cover, Vorlagen für die Bewerbung die der Marke und dem Inhalt entspricht.
Wie erfahren die Hörer vom Podcast?
Der Aufbau einer treuen Fanbase sollte von Anfang an im Fokus stehen. Hörer stoßen auf der Suche nach ihren Lieblings-Themen in den jeweiligen Streaming Portalen auf Podcasts. Wenn Qualität und Inhalt stimmen, wird aus einmaligen Hörern Abonnenten. Darauf allein kann sich jedoch niemand verlassen. Der Podcast muss intensiv kommuniziert werden. Online Medien sind logisch, da sie direkt in die Plattformen auf das „Produkt“ verlinken. Sinnvoll ist der Einsatz von Social Media, auffällige Platzierung auf der Website / dem Blog, sofern vorhanden. Außerdem kann an allen möglichen Touchpoints auf den Podcast hingewiesen werden: In E-Mail Signaturen und Newsletter, durch Online-PR und Werbung, und sogar in Printprodukten.
Woran erkenne ich den Erfolg meines Podcast?
Hosting-Plattformen bieten Analytics-Tools an, durch die man sehr viel über seine Hörerschaft in Erfahrung bringen kann. Zudem bekommt man Einblick über Wiedergaben und Downloads.